Mittwoch, 4. Oktober 2017

Rezension: "Tränenbringer" von Veit Etzold

Der fünfte Fall für Clara Vidalis. Er bringt nicht nur sie, sondern auch mich an meine Grenzen...

Allgemeine Infos:
Verlag: Knaur
Reihe: Teil 5 von 5
Originaltitel: Tränenbringer
Erscheinungsdatum: 01.09.2017
Seitenzahl: 480
ISBN: 9783426520697


Klappentext:
Ihr fünfter Fall bringt Clara auch persönlich an ihre Grenzen: Ein Serienkiller entführt 18-jährige Mädchen und lässt den Eltern Leichenteile zukommen. Die Ermittler schickt er ein ums andere Mal auf eine falsche Spur. Und vor Jahren fiel Claras kleine Schwester einem ganz ähnlich agierenden Wahnsinnigen zum Opfer, der nie gefasst werden konnte … Harte Fälle, schnelle Action – deutsches Setting!


Mein Lesegrund:
Anfangen mit seinen Jugendbüchern, habe ich recht schnell auch die Clara-Vidalis-Reihe für mich entdeckt und bisher alle vier Teile gerne gelesen. So habe ich mich umso mehr gefreut, als der Verlag mir den fünften Teil zur Rezension angeboten hat.

An dieser Stelle, vielen Dank an Droemer Knaur für das Rezensionsexemplar!

Meine Meinung zu...

...Grundidee & Verlauf:
Die Geschichte beginnt mit einem Prolog, bei dem ich schon mal kurz schlucken musste. Aber das kennt man so eigentlich von seinen Büchern. Sie sind nie ganz ohne, nichts für schwache Nerven und Zartbesaitete.
Dennoch war dieses Buch krasser als seine Vorherigen. Etzold wählt als Täter immer die 'richtigen' Psychopathen, mit diversen Fetischen und Grausamkeiten. Das ist soweit auch vollkommen ok, weil man ja weiß, auf was man sich einlässt. Aber in diesem Buch übertrifft er sich selbst, und beschreibt viel detaillierter, als es gut ist. Das ist wirklich mein großer Kritikpunkt an diesem Buch: Es ist unnötig detailliert und damit selbst für mich, die gerne auch von den 'krassen' Tätern liest und nicht so zartbesaitet ist, einfach zu viel. Manche Passagen vor allem aus der Täterperspektive waren einfach nur übertrieben grausam und widerlich. Das wurde glücklicherweise zum Ende des Buches besser.
Zu dem kam mir dieser Fall irgendwie zu glatt vor. Anfangs hatten sie so überhaupt keine Spur vom Täter und auch keine Ahnung und plötzlich von jetzt auf gleich können sie sich alles zusammen reimen. An vielen Stellen war es schon plausibel, aber einfach zum Ende hin zu schnell und zu problemlos von der Lösung her.
Von den Charakteren her mochte ich die Geschichte sehr gerne, weil ich Clara und ihre Truppe echt sympathisch finde und wie sie untereinander sind und agieren. Da gab es auch dieses Mal nichts auszusetzen.

...Schreibstil:
Der Autor hat eine gute Art, Spannung aufzubauen und seine Figuren währenddessen weiter zu entwickeln. Damit konnte er mich bisher immer ganz gut packen, mit den unterschiedlichen Perspektiven von Clara und dem Täter. So hat er auch dieses Mal wieder eine gute Spannung aufgebaut, zumindest bis zu einem gewissen Punkt. 

Fazit:
Deshalb lässt mich der fünfte Teil etwas zwie gespalten zurück. Normalerweise lese ich die Bücher von Veit Etzold ganz gern und mag auch manchmal diese Grausamkeit und das Perfide. Aber das war mir hier eindeutig zu viel des Guten und stellenweise einfach nur ekelig. Dennoch war die Geschichte an sich gut, auch wenn der Fall insgesamt zum Ende hin zu glatt ablief. Grundsätzlich fand ich ihn und gerade auch den Täter aber nicht schlecht konstruiert.
Würde ich die Protagonistin und ihr Team nicht so sympathisch finden, hätte das Buch auch keine 3 von 5 Wolken mehr bekommen.

Ich empfehle dieses Buch denen, die wirklich keine schwachen Nerven haben, denn es ist grausam und ekelig. Aber dennoch spannend und somit ein Psychothriller mit einem sehr grausamen, krassen Täter.
Wer jedoch noch nie einen Veit Etzold gelesen hat, sollte wohl eher zu "Final Cut" von ihm greifen.

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